Wohnhaus, Ateliers,
Tierarztpraxis, Studierstuben, »Sommerfrische«
Karl Biese, Maler und Lithograph
Roland Peter Litzenburger, Maler



Station 3
Standort: Wagensteigstraße 15


1906
Der Sägewerksbesitzer Joseph Hettich baut am südwestlichen Rand des Ortskerns ein stattliches Haus, ausgestattet mit mehreren Kachelöfen, hohen Paneelen und über dem Eingang platzierter schöner Holzveranda.

1907
Der zum Karlsruher Künstlerbund gehörende Maler und Lithograph Karl Biese (1863–1926) sowie seine Familie ziehen in das erste Obergeschoss ein. Der Künstler, Meisterschüler Gustav Schönlebers (1851 1917), ist schon seinerzeit vor allem aufgrund seiner Schwarzwaldbilder bekannt, die bei ihm – dem »Schnee-Biese« – nicht selten verschneite Landschaften darstellen. 45 Jahre danach veröffentlicht die Tochter Gunhild (Appuhn-Biese) ein damals sehr beliebtes Kinderbuch, das in hoher Auflage erscheint und detailliert jenen Einzug in das Haus und das Einleben im Dorf schildert: »Guni – das Malerkind. Eine Mädchengeschichte aus dem Schwarzwald«.


1935

Der Tierarzt Dr. Otto Eckert erwirbt das Anwesen, das dann nach seinem Tod vor allem als Pension für Feriengäste dient.

1947
Der Grafiker, Maler und Bildhauer Roland Peter Litzenburger (1917–1987) bezieht das Dachgeschoss, und von hier aus wird er in den kommenden (circa zehn) Jahren zu einem der bekanntesten deutschsprachigen katholischen Künstler, unter anderem durch Jesus-Darstellungen (z. B. Blauer Christus, 1950), Glasarbeiten (z. B. Christkönig-Fenster in der Rosenheimer Stadtpfarrkirche, 1962), und durch (32) Federzeichnungen, die eine der wichtigsten Bibelausgaben (Übersetzung: V. Hamp, M. Stenzel und J. Kürzinger; 2. Auflage 1965) illustrieren.

1984
Das Haus geht in andere Hände über, wird nun unter anderem von wissenschaftlich arbeitenden Personen bewohnt und von Gästen als Sommerfrische genutzt; im Jahr 2009 wird es als Kulturdenkmal eingestuft.



RUNDGANG  »
KÜNSTLER UND PHILOSOPHEN  »
KULTURWEGE  »