Das Schaltkarrendorf



Station 2
Standort: Steinbachtal


Das Schaltkarrendorf entsteht im Zuge von Neuansiedlungen des Klosters Sankt Peter in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg. Der Name Schaltkarrendorf taucht bereits im Jahr 1767 auf einem Lageplan des Klosters Sankt Peter auf. 


Haus Katzendonicherstein oder »Aloisengut«

1680
Hans Conrad Katzendonicherstein von Schramberg besitzt ein Haus zwischen Breitmoos und Steinbach.

1688
Das Kloster Sankt Peter entzieht Hans Konrad Katzendonicherstein sein herrschaftliches Mattfeld. Sein Sohn Bartholomä protestiert dagegen mit den Worten: »Er wolle in den Krieg ziehen, wenn man ihnen das Feld nehme und wenn der ganze Schwarzwald brennt, wolle er nit wehren.« Er wird Soldat im Schweizer Regiment Bürkli, das in österreichischen Diensten steht. Auch sein Bruder Paul wird Soldat.

1693
Verkauf des Hauses an den »roten« Zimmermann Lorenz Fehrenbach von Waldau für 149 Gulden.

1710
Nach dem Tod von Lorenz Fehrenbach verkauft seine Witwe Elisabeth das Haus für 100 Gulden an ihren Sohn Martin Fehrenbach.

1742
Mathias Dilger erwirbt das Gütlein für 415 Gulden.

um 1780
erwirbt die Familie Fürderer aus Wildgutach das Haus.

1829
Johann Fürderer, Uhrenmacher und Vogt von Hinterstraß, ist Eigentümer des Hauses. Er verkauft es an seinen Nachbarn Josef Streicher und begründet in Waldau den Fürdererhof. In der Folge wechselt das Haus mehrfach den Eigentümer.

1879
Der Postbote Vitus Waldvogel, Besitzer des Vitenhäusles, erwirbt das Haus für 5.600 Mark. Beide Gebäude befinden sich seitdem in Familienbesitz.


1896
Seine Tochter Theresia erwirbt beide Häuser. Ihr Ehemann Alois Faller betreibt hier eine Schreinerei. Sein Sohn, der Holzschnitzer Otto Faller, hat hier über viele Jahrzehnte seine Werkstatt.

2012
Der Verwaltungswirt Michael Faller, Enkel von Otto Faller, wird Eigentümer.


Vitenhäusle oder »s’ Taubenseppen«

1696
Erste Erwähnung eines »kleinen Hofstättles«, das vom Steinbachhof abgetrennt wurde und Franz Scherzinger, einem Stiefsohn des Steinbachbauern, gehört. 

1727
Der Weber Anton Wursthorn vom Wohllebsberg ist Eigentümer des Hauses.

1782
Verkauf des Hauses samt dem besten Webstuhl an Benedikt Streicher aus dem Oberibental für 1.025 Gulden. Benedikt Streicher ist Blumenmacher, Federmacher, Federhändler und Handelsmann. 

1829
Benedikts Sohn Josef, genannt der Federsepp, verkauft das Haus für 1.500 Gulden an den Schuhmacher und Uhrengestellmacher Andreas Waldvogel.

1846
Der vom Steinbachhof gebürtige Spieluhrenmacher und Uhrengestellmacher Georg Schwab erwirbt das Haus für 1.700 Gulden.

1871
Nach dem Tod von Georg Schwab erbt die Tochter Theresia das Haus. Sie heiratet im selben Jahr den Postboten Vitus Waldvogel aus Sankt Peter.

1879
Vitus Waldvogel erwirbt das benachbarte Anwesen Katzendonicherstein.

1951
Der Holzhauer Josef Scherer, der Taubensepp, zieht zu einer Tochter nach Schollach. Er lebte über 40 Jahre als Pächter mit seiner Familie im Vitenhäusle. Von ihm erhält es seinen »zweiten« Namen.


1948
Nach dem 2. Weltkrieg leben zwei vertriebene deutsche Familien (10 Personen) im Vitenhäusle.

1969
Der Malermeister Franz Faller und seine Frau Christa leben mit ihren Kindern bis zum Umzug in das Aloisengut 1991 im Vitenhäusle.

2012
Die Erzieherin Stephanie Faller, Tochter von Franz und Christa Faller, wird Eigentümerin des Vitenhäusles. 


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